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Ein kleiner Streifzug durch die Pfarrei St. Quintin Lampaden

 

Lampaden als Seelsorgestation

Im Jahre 1075 ist in historischen Unterlagen eine Zugehörigkeit des Hofes oder Ortes Lampaden zu einer Pfarrei noch nicht erwähnt. Eine Seelsorgestation wird sich jedoch in Lampaden schon im 10. Jahrhundert befunden haben, denn Lampaden gehörte zu den zahlreichen kirchlichen Gemeinden, welche schon zu dieser Zeit alljährlich am Palmsonntag nach Mettlach wallfahrten.

Desgleichen gehörte Lampaden zu den Kirchengütern, welche der Abtei St. Matthias von dem St. Paulin - Stiftsprobst Adalbero im Jahre 1037 zurückerstattet wurden.

Demnach gab es schon zu dieser Zeit in Lampaden einen kirchenrechtlich abgegrenzten Seelsorgebezirk.

Erzbischof Poppo hat der Abtei 1038 den weltlichen Bischofsbann über die Ortschaft »Lampeida«, alle Gewalt und das Bannrecht über Totschlag wieder gewährt.

Papst Eugen III. macht in seiner Bestätigungsurkunde von 1147 unter den Besitzungen der Abtei den Hof zu Lampaden mit der dazu gehörigen Kirche ausdrücklich namhaft.

Im Jahre 1217 bestätigt Erzbischof Theoderich die Inkorporationsakte der Pastorei zu Lampaden.

Eine Pastorei kann man jedoch nicht mit einer Pfarrei vergleichen, sondern die Ortschaft Lampaden war zu dieser Zeit ein Posten, der zum Mittelpunkt einer Seelsorgestation geworden war.

Zugehörigkeit zur Pfarrei Hentern

Im Jahre 1300 sind im Pfarrverzeichnis folgende Pfarreien genannt u.a. im Dekanat Merzig: Wiltingen, Zerf, Hentern, Pellingen, Krettnach, Oberemmel, Irsch-Serrig.

Da Lampaden nicht aufgeführt ist, liegt die Vermutung nahe, daß die Pfarrei Hentern die Seelsorge mit übernommen hatte, denn der Pleban von Hentern, Nikolaus, wird 1398 von der Kurie in Koblenz verurteilt, der Kapelle und dem Volk von Lampaden Leitung und Sakramentsspendung wieder zu leisten. Er hatte nämlich seinen Dienst in Lampaden 1393 eingestellt, weil er angeblich zu schlecht besoldet wurde.

Auch in einem »Großen Verzeichnis« (Taxa Generalis), das Ende des 14. Jahrhunderts aufgestellt worden war, ist bedingt zu ersehen, dass Lampaden der Pfarrei Hentern angehörte.

So gehörten zum Dekanat Merzig in dieser Zeit: Hentern, Konz, Irsch-Serrig, Oberemmel, Pellin en, Wiltin n und Zerf.

Lampaden als Filiale der Pfarrei Hentern

Erst um 1570 werden folgende Pfarreien genannt, wobei es sich bei den eingeklammerten Ortschaften um Filialen handelt. Hierbei taucht auch zum ersten Mal die Ortschaft Lampaden namentlich auf.

Dem Dekanat Merzig gehörten an: Hamm (Könen), Hentern (Lampaden, Baldringen, Schömerich), Konz (Oberemmel, Serrig, Irsch, Beurig, Ockfen), Wiltingen (Schoden, Kanzem, Zerf, Oberzerf, Greimerath).

Im Jahre 1581 bei der archidiakonischen Synode zu Hentern rügte es der Abt von St. Matthias, daß an dem jedesmaligen dritten Sonntage niemand nach Lampaden zur Kirche gehe.

Bei der bischöflichen Visitation 1618 in Hentern wurde aber ausdrücklich erwähnt, dass der Pfarrer zu Henternjeden dritten Sonntag den Pfarrgottesdienst zu Lampaden und in jeder Woche dort einmal die heilige Messe feiere.

Auf der Archidiakonalsynode zu Franzenheim im Jahre 1590 wurden die Einwohner von Niedersehr gerügt, weil sie eine Wachsschuld in Höhe von 2 Pfund an die St. Thomas Pfarrei in Franzenheim/Ollmuth nicht entrichtet haben und außerdem einer von ihnen einem toten Kinde eine Zehe abgeschnitten und es an anderer Stelle begraben hatte, um die Pest zu vertreiben.

1739, bei der Visitation wird angegeben, daß einschließlich Lampaden vier Ortschaften und vier Höfe zur Pfarrei Hentern gehörten, dass aber keine derselben, als nur Lampaden, eine Kapelle besitze. Daraus ergibt sich, daß Lampaden vom späteren Mittelalter an irL kirchlicher Abhängigkeit von der Pfarrei Hentern stand und als Filiale derselben gegolten hat und allzeit als eine »gehobene Filiale angesehen wurde.

Um 1750 ist die Zugehörigkeit der einzelnen Pfarreien im Dekanat Merzig, wenn inzwischen eingetretene Veränderungen berücksichtigt werden, folgende:

Hamm (Filzen, Könen), Hentern (Schömerich, Lampaden, Baldringen, Paschel, Benrath, Niedersehr, Obersehr), Oberemmel (Kommlingen), Pellingen (Krettnach, Niedermennig, Obermennig, Franzenheim), Serrig-Irsch (Beurig, Ockfen), Zerf (Oberzerf, Frommersbach, Krutweiler, Greimerath), Wiltingen (Kanzem, Schoden).

Erste Schritt zur Eigenständigkeit

1786 tritt eine Neugestaltung derVerhältnisse der Pfarrei Hentern ein. Der Vikar, Nikolaus Wilt, wird nach Lampaden ernannt, mit der Maßgabe, dass er auch weiterhin die heiligen Öle in Hentern entnehmen müsse. Weiterhin sei die Feier des Schutzpatrons der Kapelle zu Lampaden außer acht zu lassen. Vielmehr soll dies noch zu Hentern geschehen. Weiterhin soll auch das sog. Ehekorn, das jeder einzelne aus den Familien dem Pfarrer zu liefern hat, weiterhin an den Pfarrer zu Hentern geliefert werden.

Dagegen soll der Vikar nicht mehr gehalten sein, die Namen der Getauften nach Hentern zu melden. Auch der Kommunionunterricht kann in Lampaden erfolgen.

Die Einwohner können auch ihre Osterpflicht in Lampaden halten und brauchen auch nicht mehr zur Fronleichnamsprozession nach Hentern zu gehen. Die hl. Messen an Sonn- und Feiertagen werden auch in Lampaden gehalten. Damit war der erste Schritt zur gänzlichen kirchlichen Abtrennung der Filiale von der Pfarrei Hentern geschehen. 

Die Pfarreinteilung während der Franz. Zeit (1794 - 1814), in welcher Lampaden eine eigene, unabhängige Pfarrei, nicht mehr zu Hentern zugehörig, darstellte, war folgende:

Zum Kanton Konz gehörten: Konz, Hamm, Tawern, Oberemmel, Krettnach, Pellingen, Lampaden und Schöndorf.

Die Eigenständigkeit der Pfarrei Lampaden geht aus einem Schreiben des Generalvikars, Anton Cordel aus Trier, hervor, der schreibt, dass der Vikar Nikolaus Wilt 1810 verstorben sei, nachdem er »17 Jahre Pfarrerzu Lampaden« gewesen sei.

Also ist er 1793 Pfarrer von Lampaden geworden. (Demnach wäre die Angabe im Synodalbericht von 1853 »im Jahre 1788 ist die Pfarrei errichtet« nicht den Tatsachen entsprechend).

Als Bischof Hommer 1827 die allererste Einteilung der neuen Diözese vornahm, wurden die Pfarreien Krettnach, Lampaden, Oberemmel, Pellingen, Pluwig und Schöndorf dem Dekanat Hermeskeil zugeteilt. Im gleichen Jahr kam, zumindest Lampaden zum Dekanat Ruwer zurück.

Im Jahre 1850 gehörte es wieder dem Dekanat Hermeskeil und 1851 dem Dekanat Trier an. Die Übernahme in das Dekanat Trier erfolgte aus dem Grund, da die Entfernung aus dem Land zur Stadt Trier zu groß und die Verwaltung zu umständlich war. Durch den damaligen Bischof Arnoldi erfolgte auf Antrag der Pfarrei die Übernahme der Pfarrgemeinden, bis auf wenige Ausnahmen, ins Dekanat Trier.

1871 wurde Lampaden in das Dekanat Conz eingegliedert, und heute gehört die Pfarrei Lampaden zum Dekanat Hermeskeil.
 

Lampaden

Wissenswertes aus dem Ort

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